Es ist ein Albtraum für jeden lokalen Unternehmer: Man möchte sein Google Business Profile (ehemals Google My Business) aktualisieren oder die neuesten Statistiken einsehen und stellt fest – das Profil wurde gesperrt! Plötzlich ist Ihr Unternehmen nicht mehr auf Google Maps sichtbar, Ihre mühsam gesammelten Bewertungen sind weg und potenzielle Kunden können Sie nicht mehr so einfach finden. Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Kunden, wie kritisch ein funktionierendes Google Business Profile für die lokale Sichtbarkeit und Kundengewinnung ist. Eine Sperrung kann daher schnell zu Panik führen.

Aber bevor Sie verzweifeln: In den meisten Fällen lässt sich eine Sperrung aufklären und das Profil wiederherstellen. Wichtig ist, die Ursache zu verstehen und systematisch vorzugehen. In diesem Artikel zeige ich Ihnen die häufigsten Gründe für eine Sperrung und wie Sie Ihr Google Business Profile wieder auf Kurs bringen können.

Warum wird ein Google Business Profile überhaupt gesperrt?

Google hat klare Richtlinien für die Präsentation von Unternehmen auf Google. Ziel dieser Richtlinien ist es, Nutzern korrekte, aktuelle und vertrauenswürdige Informationen zu liefern. Verstöße gegen diese Richtlinien sind der häufigste Grund für eine Profilsperrung. Es gibt zwei Hauptarten von Sperrungen:

Soft Suspension (Weiche Sperrung): Ihr Profil ist noch vorhanden, aber Sie können es nicht mehr verwalten. Es wird als "nicht bestätigt" oder "ausgesetzt" markiert. Oftmals müssen Sie Ihr Unternehmen erneut verifizieren.
Hard Suspension (Harte Sperrung): Ihr Profil wurde komplett von Google Maps und aus der Suche entfernt. Dies geschieht bei schwerwiegenderen oder wiederholten Verstößen.

Google ist hier oft nicht sehr kommunikativ, was den genauen Grund angeht. Man erhält meist nur eine generische Benachrichtigung. Daher ist Detektivarbeit gefragt.

Die häufigsten Fallstricke und wie Sie sie beheben, die zu einer Sperrung führen können

Aus meiner Erfahrung sind dies die häufigsten Gründe, warum Google den Rotstift ansetzt:

1. Falscher oder irreführender Unternehmensname

Der Name Ihres Google Business Profile muss exakt dem realen Namen entsprechen, unter dem Ihr Unternehmen firmiert und bekannt ist. Das Hinzufügen von Keywords, Städtenamen (außer sie sind Teil des offiziellen Namens) oder Slogans ist ein häufiger Fehler.

Beispiel: Falsch: "Beste Pizzeria Giovanni in Musterstadt – Pizza & Pasta" Richtig: "Pizzeria Giovanni"

Lösung: Korrigieren Sie den Namen auf die exakte, offizielle Bezeichnung.

2. Adressprobleme und Richtlinienverstöße

Hier gibt es mehrere Fallstricke:

Postfächer oder virtuelle Büros: Unternehmen müssen eine physische Adresse haben, an der Kunden sie während der Geschäftszeiten antreffen können (oder eine Service-Area-Business-Definition, wenn keine feste Adresse existiert, an der Kunden empfangen werden). Reine Postfächer oder die Adressen von Co-Working-Spaces, bei denen keine feste Präsenz besteht, sind oft nicht zulässig.
Service Area Businesses (Unternehmen mit Einzugsgebiet): Wenn Sie Ihre Dienstleistungen beim Kunden vor Ort erbringen (z.B. Klempner, Schlüsseldienst), dürfen Sie Ihre Privatadresse nicht im Profil anzeigen, wenn dort keine Kunden empfangen werden. Sie müssen stattdessen ein Einzugsgebiet definieren und die Option "Adresse für Kunden ausblenden" wählen.
Unkorrekte oder irreführende Adresse: Die angegebene Adresse muss präzise sein.

Lösung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Adresse den Richtlinien entspricht. Für Unternehmen mit Einzugsgebiet: Definieren Sie das Gebiet korrekt und blenden Sie ggf. die Adresse aus.

3. Keyword-Stuffing in Beschreibungen oder Diensten

Das übermäßige Füllen von Unternehmensbeschreibungen, Dienstleistungslisten oder Beiträgen mit Keywords, um das Ranking zu manipulieren, wird von Google abgestraft.

Lösung: Schreiben Sie natürliche, informative Texte für Ihre Kunden, nicht für Suchmaschinen-Bots.

4. Mehrere Profile für dasselbe Unternehmen am selben Standort

Für jedes physische Unternehmen an einem Standort darf es nur ein Google Business Profile geben. Duplikate, auch wenn versehentlich erstellt, können zu Sperrungen führen.

Lösung: Suchen Sie nach Duplikaten und beantragen Sie deren Entfernung oder Zusammenführung über den Google-Support.

5. Falsche Kategorien oder irreführende Dienstleistungen

Wählen Sie die möglichst präziseste Hauptkategorie für Ihr Unternehmen und fügen Sie nur Dienstleistungen hinzu, die Sie auch tatsächlich anbieten.

Lösung: Überprüfen Sie Ihre Kategorien und Dienstleistungen auf Korrektheit und Relevanz.

6. Verstöße gegen Inhaltsrichtlinien (Beiträge, Fotos, Rezensionen)

Irreführende, anstößige oder qualitativ minderwertige Inhalte in Beiträgen oder Fotos können Probleme verursachen. Auch das Manipulieren von Rezensionen (z.B. gekaufte Bewertungen, gezieltes Verhindern negativer Bewertungen) ist ein klarer Verstoß.

Lösung: Halten Sie sich strikt an die Inhaltsrichtlinien von Google.

7. Änderungen durch Dritte oder "Suggest an Edit"-Missbrauch

Manchmal können auch von Google akzeptierte "Änderungsvorschläge" von Nutzern, die nicht korrekt sind, zu Problemen führen, wenn das Profil dadurch nicht mehr den Richtlinien entspricht.

Lösung: Überprüfen Sie Ihr Profil regelmäßig auf unerwünschte Änderungen.

Der Weg zur Wiederherstellung: Schritt für Schritt

Wenn Ihr Profil gesperrt wurde, gehen Sie wie folgt vor:

Ruhe bewahren und Richtlinien lesen: Lesen Sie die Google Business Profile Richtlinien sehr sorgfältig durch. Versuchen Sie, den möglichen Verstoß in Ihrem Profil zu identifizieren.
Änderungen im Profil vornehmen (falls möglich): Wenn Sie noch Zugriff auf das Profil haben (z.B. bei einer weichen Sperrung), korrigieren Sie alle potenziellen Verstöße.
Antrag auf Wiederherstellung stellen: Nutzen Sie das offizielle Formular zur Wiederherstellung eines gesperrten Google Business Profile.
- Seien Sie ehrlich und präzise in Ihren Angaben.
- Erläutern Sie, welche Änderungen Sie vorgenommen haben, um das Problem zu beheben.
- Fügen Sie Beweismaterial bei (z.B. Fotos Ihres Geschäfts von außen mit sichtbarem Namen, Gewerbeanmeldung, Handelsregisterauszug), das die Legitimität und die korrekten Daten Ihres Unternehmens belegt.
Geduld haben: Die Bearbeitung eines Wiederherstellungsantrags kann einige Tage bis mehrere Wochen dauern. Fragen Sie nicht mehrfach nach, da dies den Prozess verlangsamen kann. Sie erhalten in der Regel eine Fallnummer per E-Mail.

Was tun, wenn der Antrag abgelehnt wird?

Manchmal wird ein Antrag auch abgelehnt. In diesem Fall:

Überprüfen Sie alles erneut: Gibt es vielleicht doch noch einen übersehenen Richtlinienverstoß?
Antworten Sie auf die E-Mail von Google: Wenn Sie eine Ablehnung per E-Mail erhalten, können Sie darauf antworten und um weitere Klärung oder eine erneute Prüfung bitten, insbesondere wenn Sie neue Beweise haben.
Community-Forum: Das Google Business Profile Community-Forum kann eine Anlaufstelle sein, um Hilfe von erfahrenen Produkt-Experten (oft Freiwillige) zu erhalten. Schildern Sie Ihren Fall dort detailliert (ohne sensible Daten öffentlich zu posten).

Prävention: So minimieren Sie das Risiko einer Sperrung

Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zu einer Sperrung kommt. Hier meine Tipps:

Halten Sie Ihr Profil stets aktuell und korrekt.
Kennen Sie die Google-Richtlinien und halten Sie sich daran.
Reagieren Sie professionell auf Bewertungen.
Nutzen Sie keine Black-Hat-SEO-Taktiken.
Überprüfen Sie Ihr Profil regelmäßig auf unerwünschte Änderungen.

Fazit: Nicht aufgeben!

Eine Sperrung des Google Business Profile ist ärgerlich, aber meist kein endgültiges Aus. Mit einer sorgfältigen Analyse, der Korrektur von Fehlern und einem korrekten Wiederherstellungsantrag stehen die Chancen gut, Ihr Profil zurückzubekommen. Es erfordert oft Geduld und Hartnäckigkeit.

Wenn Sie bei der Analyse der Ursachen, der Korrektur von Fehlern oder dem Wiederherstellungsprozess Unterstützung benötigen, stehe ich Ihnen mit EMIT Solution gerne zur Seite. Wir haben Erfahrung mit kniffligen Fällen und helfen Ihnen, Ihre lokale Sichtbarkeit auf Google wiederherzustellen. Kontaktieren Sie mich gerne für eine unverbindliche Erstberatung.